Südlich von Bozen, direkt an der Brennerstraße liegt die kleine italienische Marktgemeinde Auer. Im Zuge eines Wettbewerbs realisierte das Architekturbüro Monsorno-Trauner nun im Zentrum des Ortes ein Kulturgebäude, das neben der deutschen und der italienischen Bibliothek zwei Erziehungseinrichtungen und einen Ausstellungsbereich umfasst.
In leichter Hanglage zwischen der Haupt- und einer Nebenstraße gelegen, verbindet das Grundstück der neuen Bibliothek beide Straßenzüge miteinander. Der Bau selbst sorgt durch sein modernes, aber formal zurückhaltendes Erscheinungsbild in historischer Umgebung für Aufsehen. Zur Nebenstraße hin setzt ein kleiner Vorplatz zudem einen städtebaulichen Akzent. Die Besucher gelangen von beiden Seiten in das Gebäude. Dabei bieten ihnen die auskragenden Obergeschosse Schutz vor der Witterung. Ohne das quaderförmige Erscheinungsbild des Gebäudes zu beeinträchtigen, wurden im Inneren verschiedene Raumhöhen und –dimensionen realisiert, die den Höhenversatz des Geländes geschickt überwinden. Über drei Geschosse hinweg gibt es Lufträume und Tribünen, die das Bauwerk als ein Ganzes erlebbar machen und an mehreren Stellen raumübergreifende Ein- und Durchblicke bieten. Im Zentrum des Kulturbaus befindet sich der Hauptlesesaal, der sich ebenfalls auf mehrere Ebenen verteilt und auf diese Weise individuelle Bereiche schafft, die den Besuchern als Lese- und Arbeitsplätze dienen. Vom Obergeschoss aus gelangen die Besucher schließlich auf die öffentlich zugängliche Dachterrasse.