Als Hochsitz an der oberen Geländekante eines Hanges konzipiert, in peripherer Lage des malerischen Bergdorfes von Kastelruth gelegen. Die zwei Volumen verkeilen sich in einem, zum darunterliegenden Dorf und Tal öffnenden Winkel.
Ein keilförmiger Sockel dient als Verbindungsglied zwischen den Zwillingen, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum traditionellen Geburtshaus der Familie Kostner ansiedeln.
Der Betonsockel interagiert mit dem steil abfallenden Gelände und nimmt das für große Kunstwerke, mit doppelter Raumhöhe entworfene Atelier auf. Die Wohnräume liegen in den Obergeschossen, sie sind mit einer Wendeltreppe mit dem Atelier verbunden. Außer dem Sockel samt Treppenkern aus Beton bestehen sämtliche Geschosse aus einer Holzkonstruktion, die ein leichtes Rahmensystem mit einem KLH-System kombiniert. Die auffällige V-Struktur aus Holzstützen hebt beide Körper vom Boden ab um so die ortstypische Bautradition wieder zu spiegeln und gleichzeitig einen durchgehenden Rundumblick in die Nachbarschaft freizugeben.
Die gekreuzte Holzstruktur zieht sich über die Fassaden nach oben, zeichnet so die mit Lärchenholz verkleideten Fassaden mit einer ausdruckstarken Aussage, einem Wechselspiel aus tragenden und hüllenden Elementen. Die Fassade selbst wird zu einem Kunstwerk, auf dem Kostner Skizzen des Gebäudes als Gravuren, wie "Tatoos" eingearbeitet hat, er definiert so eine neue Leinwand und verweist auf die enge Zusammenarbeit zwischen Künstler und Architekten im Entwurfsprozess.